Der letzte Spieltag war wenig erfolgreich. Diesen Samstag (1. April) war das Ziel ganz klar: gewinnen. Dass alle Spieler für dieses Ziel gegen den BHC alles geben mussten, war ebenso klar. Der erste Eindruck nach dem Anpfiff war gut, zwar waren die Gäste überwiegend in Ballbesitz, aber die Defense stand. Die Zuordnung und der Einsatz stimmte, der Ball konnte immer mal wieder in die gegnerische Hälfte getragen werden – ihn im Tor zu platzieren gelang aber einfach nicht. Das erfreute die Gäste natürlich, die ihre Angriffe erfolgreicher durchführten, Druck aufbauten, Fehler der Defense erzwangen und Chancen nutzten – 3:0 nach dem ersten Quarter.
Guter Dinge ging man in das zweite Viertel – an die Spielweise der Defense wollte man anknüpfen und das Pech in der vorderen Spielhälfte abschütteln. Trotz dieser guten Vorsätze zeigte sich im Spiel ein anderes Bild; der Ball will einfach nicht rein – zumindest nicht ins gegnerische Tor. Was sollte man also tun? Die Hawks gaben alles und schossen manches Mal über das Ziel hinaus, erhitzte Gemüter führten zu unnötigen Strafzeiten auf beiden Seiten. Die Konkurrenten schenkten einander nichts, auch wenn der Spielstand leider eindeutig und sogar einseitig blieb; der BHC punktete zwei weitere Male, Bielefeld blieb torlos.
In der folgenden Spielhälfte sollte endlich die Wende eingeleitet werden. Also alle Kräfte mobilisieren, den Ball halten und das Tor im richtigen Moment erzwingen. Den Zuschauern zeigte sich aber ein allzu vertrauter Anblick: Knapp vorbei, Pfostentreffer oder Safes aber einfach kein Tor. Der daran anschließende Ballverlust wird vom BHC genutzt, weil die Defense langsam schwächelt, immer mal wieder in Unterzahl spielt und Fehler begeht. Bevor das Quarter von den Schiedsrichtern abgepfiffen wird, haben die Berliner weitere vier Tore geschossen und damit ihr bisher bestes Viertel abgeliefert.
Kaum zu glauben: ein 9:0 Rückstand obwohl das Spiel bei weitem nicht so einseitig ist wie das Ergebnis. Der BHC hat den Sieg eigentlich sicher und muss nur noch die verbleibenden 20 Minuten Spielzeit herunterspielen, aber endlich schaffen es die Bielefelder, einen Angriff erfolgreich zu beenden und die eiserne Null wurde von Jan Redecker gebrochen. Immerhin einen Ehrentreffer. Plötzlich reichte das aber nicht mehr und die Hawks spielten endlich so Lacrosse, wie sie es können. Und es funktionierte, einfach so. Ging ein Ball verloren oder fiel auf den Boden, wurde mit aller Entschlossenheit darum gekämpft, bis der nächste Angriff gestartet werden konnte. Die die Defense austanzen, Pässe spielen, Schüsse platziert versenken – endlich waren die Bielefelder am Zug: Chi-Hsiang Huang legte nach, Sebastian Pierel gleich doppelt. Natürlich ließ sich der BHC das nicht einfach bieten, hielt dagegen und traf schließlich das zehnte Tor. Aber nur 25 Sekunden später traf Mirko Wilking nach einem Pass von Tobias Pierel und verkürzte die Führung wieder. Und weil ihm das einfach nicht reichte, legte er den nächsten Ball direkt wieder am Torwart vorbei. Ärgerlich ist nur, dass die letzten fünf Sekunden Spielzeit nicht mehr reichten, um die fehlenden vier Dinger zu versenken… Am Ende des Spieles kann man sich nur fragen “Warum eigentlich nicht gleich so?” Schade.
Sticks up!