Endlich war es soweit – Saisonstart! Das lang ersehnte Auftaktspiel wartete gleich mit einem Highlight auf. Die Bielefeld Hawks empfingen am 17.9. den amtierenden deutschen Meister: die Hamburg Warriors. Die Favoritenrolle war somit schnell geklärt. Das Bielefelder Team war nahezu vollständig und hoch motiviert, den Gästen ein gutes Spiel zu liefern und die neuen Spielzüge und Taktiken aus der Saisonvorbereitung mit Coach Hart Hollowman anzuwenden. Die ersten Früchte konnten bereits nach knapp drei Minuten geerntet werden: Seb Pierel gelang es nach geschicktem Zuspiel von Andre Nitz den ersten Treffer des Spiels durch einen wuchtigen Schuss zu erzielen. Im Anschluss setzten die Warriors die Bielefelder Verteidigung unter Druck, die sich jedoch gut organisiert zeigte und lange stand hielt. Das Spiel nahm Fahrt auf und beide Seiten versuchten zunächst vergeblich zu punkten. Dann trafen die Warriors innerhalb einer Minute gleich zweimal, sodass sie die Führung übernahmen. Die Bielefelder zeigten sich jedoch unbeeindruckt und spielten konzentriert und aggressiv weiter. Anstatt in Hektik zu verfallen, blieben sie ihrem Spiel treu, wodurch sie sich einige gute Chancen erarbeiten konnten. Nach etwa vier Minuten konnten sie dann ausgleichen, um kurze Zeit später erneut in Führung zu gehen. Das Spiel war nun wieder ausgewogener, mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Kurz vor Ende des Quarters erzielten die Warriors jedoch noch zwei weitere Tore, sodass sie mit einer knappen Führung in die erste Pause gingen.
So gut die Hawks begannen, sie konnten diese Leistung leider nicht im zweiten Quarter fortsetzen. Hier zeigte sich, dass die Hamburger etliche erfahrene und sehr ballsichere Spieler auf dem Feld stehen hatten. Es gelang ihnen zunehmend, den Hawks ihr Spiel aufzuzwingen, überwiegend im Angriff zu spielen und ihre Chancen zu verwerten. Das kluge Angriffsspiel der Warriors führte in der Verteidigung der Hawks so manches Mal zu Chaos und Konfusion. Torwart Gerrit Harms zeigte eine gewohnt gute Leistung und verhinderte dadurch einen höheren Rückstand. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Hamburger Defense zusehends stabilisierte und die Bielefelder kein Rezept fanden, um diese zu überwinden. Aufgrund der hohen Spielzeit in der eigenen Hälfte gelang es den Spielern der BTG nur wenige Torchancen zu kreieren und diese blieben unglücklicherweise im gesamten zweiten Quarter ungenutzt. Der Halbzeitstand war somit 3:7 für die Gäste.
In der ersten Hälfte hatte sich die Bielefelder Lacrosse-Mannschaft also von zwei unterschiedlichen Seiten gezeigt. In der Pause herrschte Einigkeit darüber, dass in der zweiten Hälfte des Spieles wieder fokussierter und ruhiger agiert werden sollte.
Trotz dieser guten Vorsätze starteten die Bielefelder in das dritte Quarter, wie sie das zweite Quarter beendet hatten. Dies führte dazu, dass die Hamburger ihre Führung weiter ausbauen konnten. Erst mit zunehmenden Spielverlauf und weiterer Absprachen fanden die Hawks wieder besser ins Spiel. Sie führten ihre Angriffe wieder mit mehr Ruhe und Präzision aus, was sich in Toren von Sebastian Pierel, Tobias Pierel und Chi-Hsiang Huang auszahlte. Das Spiel wurde jetzt wieder zunehmend auf Augenhöhe geführt und gewann wieder an Intensität und Leidenschaft.
Das letzte Quarter stand im Zeichen der Aufholjagd, es fehlten fünf Tore zum Ausgleich – schwierig, aber möglich. Die Bielefelder machten sich hochmotiviert daran, dieses Ziel zu erreichen. Sie erarbeiteten sich viele gute Torchancen und spielten mutig nach vorne. Leider zeigte auch der Hamburger Goalie eine gute Leistung, sodass die Bielefelder lediglich zwei Tore erzielen konnten. Zu wenig, um die Gäste aus Hamburg zu besiegen.
Am Ende lässt sich trotz einer 8:14 Niederlage eine überwiegend positive Bilanz aus dem Spiel ziehen. Die Leistung reichte zwar nicht, um die Warriors zu besiegen, die das Spiel zurecht gewannen. Dennoch sah man im Spiel der Bielefelder Lacrosse-Mannschaft – vor allem im spielerisch-taktischen Bereich – eine gute Entwicklung, auf die aufgebaut werden kann.